Link oder Leben
Hier ist Platz für alle Themen rund ums Laufen und Leben. Diese Rubrik kann sich bei besonderen Anlässen ändern und sich ganz speziell auf einen Wettkampf oder andere Dinge focussieren.
Ansonsten ist hier Raum für alles, was uns bewegt. Freundschaft, Abenteuer, Liebe, Leben, Alltag oder Urlaub. Lasst euch einfach überraschen...
Ohne Fleiß kein Preis.
Ich hatte mich ja vor kurzem darüber ausgelassen, wie wichtig es ist, einen Fokus auf das Training zu richten. Gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter: Wie ist der richtige Weg zum Erfolg? Wie kommt man dahin, wo man unbedingt hinwill?
Der Extremsportler Mikael Lindnord hat dazu einen schönen Satz geprägt:
„Es gibt nur einen Ort, wo Erfolg vor Mühe steht. Und das ist im Wörterbuch.“
Besser kann man es nicht sagen. Wir Amateursportler nehmen uns immer wieder Beispiel an den ganz Großen der Zunft. Warum als Läufer nicht trainieren wie Amanal Petros? Wieso nicht als Fußballer wie Harry Kane? Wieso nicht als Basketballer wie Dennis Schröder?
Die Antwort, jedenfalls bei den Läufern ist einfach: Weil es schlichtweg sinnfrei ist. Ein Marathonläufer der Weltspitze ist ein Mensch, der zum einen hochgradig talentiert ist und zum anderen ohne Wenn und Aber auf Leistung ausgerichtet ist. Dazu kommen körperliche Voraussetzungen (die nur sehr bedingt durch Training zu verbessern sind), die dafür sorgen, dass die Top-Frauen an die 200 Kilometer die Woche und die Männer über 300 Kilometer die Woche an Trainings-Laufumfang absolvieren können. Von diesen Menschen gibt es nicht viele auf diesem Planeten. 99.9 Prozent aller Amateurläufer würden am Trainingsumfang eines Weltklasse-Profis zerbrechen.
Es sind diese drei Dinge, die einen Top-Läufer auszeichnen. 1. Die körperlichen Voraussetzungen. 2. Das Talent. 3. Der Wille zum Erfolg, dem alles im Leben untergeordnet wird.
Erfolge bei Volksläufen...
Will man da Profi-Läufer sein? Ich jedenfalls nicht. Aber natürlich können wir uns einiges abschauen. Was wir in den letzten Jahren immer wieder sehen, ist die Abkehr vom alten Grundsatz „Viel hilft viel.“ Das läuft bei den Profis nicht mehr und bei den Amateuren schon gar nicht. Die Profis arbeiten körperlich am absoluten Limit. Das sollten wir als Amateure tunlichst unterlassen. Fast alle Ausfälle im Lauf-Amateursport haben ihren Grund nicht in Krankheit oder Unfallgeschehen, sondern fast immer in Überlastung. Entweder wurden Sehnen und Muskeln zu arg malträtiert, Knochen überlastet oder das Immunsystem abgeschossen. Das bekommen Amateure übrigens deutlich besser hin als Profis. Was vor allem daran liegt, dass Profis bessere Berater und medizinisches Monitoring haben als Amateure.
Es heißt also zu wissen, was man kann und was nicht. Seine Schwachpunkte herauszufinden und die gezielt durch Training abzustellen. Und natürlich seine Stärken ausbauen. Dann heißt es: Vor dem Können kommt das Wollen. Wer dann noch eine für sich angepasste, clevere Belastung im Training findet, der ist auf dem richtigen Weg.
Das richtige Verhalten, in Zusammenspiel mit einer guten Renntaktik, sind dann die Tüpfelchen auf dem i, um erfolgreich zu sein. Wobei wir auch immer daran denken sollten, was Erfolg eigentlich ist. Ich habe da meine ganz eigenen Vorgaben. Wenn ich einen hochtalentierten Läufer in der Gruppe habe, der trainingsfaul und beratungsresistent ist und allein durch sein Talent die regionalen Volksläufe gewinnt, dann rangieren seine Erfolge, jedenfalls in meiner Rangliste, ganz weit hinter einem talentfreien, aber begeisterten Läufer, der es mit Willenskraft, Mut und Durchhaltevermögen schafft sich bei einem Volkslauf gut zu platzieren.
... sehen ganz genau so aus.
Ihr solltet euch also gut überlegen, was ihr für euch selbst als Erfolg wertet. Ich kenne Amateurläufer, die wollen einfach nur gewinnen. Ob dafür eine gute oder mittelmäßige Leistung reicht, ist egal. Nur Platz 1 zählt. Wiederum anderen sind Platzierungen völlig egal. Die schauen auf die Zeit und haben nur ein Ziel: Sich zu verbessern. Diese Läufer habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen.
Egal, was ihr für euch beschlossen habt, am Ende müsst ihr investieren, um Erfolg zu haben. Zeit, Kraft, Wille, Mut und Grips. Je besser ihr das hinbekommt, je erfolgreicher werdet ihr sein.
Thomas Knackstedt
Laufen mit Tannebaum.
Das war er also: Der letzte Mittwoch-Abend-Trainingstermin in 2025. Zum feierlichen Anlass hatte Dennis heute einen kleinen beleuchteten Weihnachtsbaum auf der Mütze befestigt. Ziemlich lustig. Außer ihm waren noch Jacqueline, Annike, Roman, Karsten, Arne, Messer, Mario, Marco, Jörn und ich anwesend. Angesagt war ein lockerer Zehner.
Immer für einen Spaß gut: Dennis.
Es ging nach Grünenplan und wieder zurück. Im langsamem Ausdauertempo absolvierten wir die Strecke und redeten dabei ohne Unterlass. Es ging um die Vorschau für das Jahr 2026. Die Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon in Frankfurt, die Deutschen Meisterschaften im Marathon in Hannover, den Helgoland Marathon. Diese Wettkämpfe haben meine Läuferinnen und Läufer schon jetzt im Fokus. Die Truppe ist gut drauf und wird das, da bin ich mir ziemlich sicher, auch im nächsten Jahr sein.
Ich lief nach Grünenplan hoch mit Jörn und Mario zusammen. Auf dem Rückweg war ich mit Roman unterwegs. Momentan dürfen die Einheiten ruhig und gemächlich abgeleistet werden. Im Januar werden wir dann langsam, aber sicher wieder ins Langstrecken-Training einsteigen. Bis dahin wird noch Weihnachten und Silvester gefeiert. Danach sehen wir weiter…
Thomas Knackstedt
Eine Frage der Perspektive.
Jeder, der laufend oder auf dem Rad unterwegs ist weiß, dass die äußeren Umstände sehr wohl entscheidend sein können, ob es gut „läuft“ oder nicht. Vor allem auf dem Rad ist der Wind ein entscheidender Faktor. Da reichen oft schon leichte Böen und der Schnitt geht nach unten. Beim Laufen muss es schon richtig pusten, damit einen der Wind limitiert. Das ist in unseren Breiten eher selten. Was Berge angeht, sieht es genauso aus. Auch da verändert ein Steilanstieg so ziemlich alles.
Als ich heute laufend am Meer unterwegs war, wurde mir das mal wieder klar. Am Meer weht ein Wind, den wir aus unseren Mittelgebirgen nicht kennen. Ich bin heute zunächst fünf Kilometer gegen den Wind gelaufen und habe dabei manchmal gefühlt gestanden. Als ich dann wieder umdrehte und am Saum des Meeres zurücklief, wehte es mich regelrecht in Richtung Heimat. Auf dem Rad hätte man bei diesem Wind keinen Meter gegen den Wind fahren können. Das wäre zu heftig gewesen.
Andere Sportler freuten sich heute über den Wind.
Ich liebe es, bei solchen Bedingungen zu laufen oder zu fahren. Warum? Weil es mir immer wieder aufzeigt, was wirklich limitiert. Wenn ich in den Alpen laufe oder Rad fahre und dabei über mehrere Kilometer steil nach oben muss, dann weiß ich, dass unsere Berge zu Hause doch eher leichte Kost sind. Mit dem Wind verhält es sich ähnlich. Was am Meer diesbezüglich stattfindet lässt unsere Heimatstürme als leichte Brise dastehen. So ist halt alles eine Frage der Perspektive.
Bei diesem Anblick stören mich weder Wind noch Anstiege.
Wenn ich dann am Meer oder im Hochgebirge unterwegs bin, ist der Blick auf die Uhr absolut zweitrangig. Hier geht es lediglich darum, in Bewegung zu bleiben. Dabei die Anstrengungen im Gedächtnis speichern, damit man sie abrufen kann, wenn man im Wettkampf in Schwierigkeiten gerät. Ich sage mir dann immer: „So steil ist der Berg doch gar nicht. Denk mal an deine Läufe in den Alpen.“ Oder aber: „Das ist doch kein Gegenwind, eher nur ein leichtes Lüftchen. Damals, am Meer, das war Wind!“ Sich mental in die richtige Perspektive zu bringen, kann im Wettkampf entscheidend sein.
Thomas Knackstedt
Links:
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