Link oder Leben
Hier ist Platz für alle Themen rund ums Laufen und Leben. Diese Rubrik kann sich bei besonderen Anlässen ändern und sich ganz speziell auf einen Wettkampf oder andere Dinge focussieren.
Ansonsten ist hier Raum für alles, was uns bewegt. Freundschaft, Abenteuer, Liebe, Leben, Alltag oder Urlaub. Lasst euch einfach überraschen...
Lange Läufe und die Weltmeisterschaft.
Zurzeit sind die Feld- und Waldwege nur sehr schlecht zu belaufen. Schnee ist getaut, gefroren, getaut und wieder gefroren. Es ist stellenweise sehr glatt, vor allem aber sind gefrorene Schneebrocken echte Stolperfallen. Insofern müssen unsere langen Läufe momentan komplett auf die Straße verlegt werden.
Morgen steht wieder ein Dreißiger an. Der wird uns von Delligsen Richtung Einbeck und wieder zurückführen. Zwei Verpflegungsstellen werden eingerichtet und es finden sich sicher wieder Gruppen zusammen, die im gleichen Tempo laufen werden.
Die Sonne soll rauskommen und es soll kalt bleiben. Also keine schlechten Voraussetzungen für einen Langen Kanten. Wie der dann genau abgelaufen ist, werdet ihr hier lesen können.
3:23 Stunden in Hannover. Das war der Sprung in die Top Ten.
Sabine hat die letzten Tage die Einladung zur Weltmeisterschaft der Seniorinnen im Marathon erhalten. Die findet am 2.11.2025 im Rahmen des New York Marathons statt. Viele Menschen wünschen sich, für diesen Lauf eine Startberechtigung zu erhalten; Sabine hat das mit ihrem Hannover-Ergebnis geschafft. Das brachte sie unter die Top-Ten Läuferinnen der W65 im Marathon weltweit. Eine unglaubliche Leistung! Leider lässt Sabines Verletzung momentan keinerlei Laufsport zu. Wie das weitergeht, steht in den Sternen. Aber ihr wisst ja: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir vom Lauftreff wünschen Sabine jedenfalls nichts sehnlicher, als dass sie die Laufschuhe wieder schnüren kann. Nicht nur, damit sie an den Weltmeisterschaften teilnehmen kann, sondern vor allem, weil sie uns beim Laufen fehlt.
Thomas Knackstedt
Drei Premieren auf eisglatten Wegen.
Zurzeit passiert so ein kleines Lauftreff-Wunder. Über Jahre hinweg sind wir nicht nur schnell gelaufen, sondern auch schnell gealtert. Die Zeiten als Läuferinnen und Läufer wie Sabine, Carola, Karsten, Jörn, Michael, Thomas, Rafael, Tewes, Jürgen, der Doc, Achim und ich mit schöner Regelmäßigkeit die 3 Stunden Marke im Marathon unterboten haben, sind lange vorbei. So schön, wie das war, nur diese Erinnerung hält uns nicht am Leben.
Jetzt, wie aus dem Nichts, hat sich der Lauftreff nach und nach wieder mit jüngeren Läuferinnen und Läufern gefüllt. Die sind zwar noch nicht alle so schnell, wie das früher bei uns der Fall war, aber sie sind auf dem besten Weg dorthin. Das anzuschauen und zu begleiten ist für uns ältere Läuferinnen und Läufer eine Freude, die sich nur schwer in Worte fassen lässt.
Ein toller Haufen.
Wenn dann bei einem Dreißiger am Sonntagmorgen um 10 Uhr 15 Läuferinnen und Läufer am Treffpunkt erscheinen, und dass obwohl wir 4 Grad minus haben und die Wege teilweise eisglatt sind, dann soll das schon etwas heißen. In jedem Fall ließen sich Kathrin, Petra, Annike, Natascha, Louisa, Jarno, Arne, Marco, Jürgen, Karsten, Roman, Jan, Pelle, Jan-Luca und ich nicht bitten und starteten in den Eislauf.
Das Feld wurde in Gruppen eingeteilt. Annike, Natascha, Jan, Marco, Karsten, Pelle und Jan-Luca durften als Spitze des Feldes ihr schnelleres Tempo laufen. Arne, Roman, Jarno und ich bildeten einen Trupp. Louisa, Kathrin, Petra, Jürgen bildeten die dritte Laufgruppe.
Karsten berichtete mir später, dass die schnelle Truppe ihren Weg gut fand. Die Verhältnisse waren teilweise schwierig, deshalb konnte nicht überall schnell gelaufen werden. Karsten war überrascht, wie fit einige schon sind. Pelle, der erst seit kurzem bei uns läuft, hinterließ einen bärenstarken Eindruck. Jan-Luca ist das erste Mal in seinem Leben 20 Kilometer gelaufen. Eine gelungene, sehr gelungene Premiere.
Vor dem Lauf cool bleiben.
In der Gruppe um Jürgen lief es ebenfalls erstaunlich gut. Louisa ist vor kurzem das erste Mal eine 16 Kilometer Runde gelaufen. Heute war sie 21 Kilometer unterwegs und ist dabei gleichmäßig auf eine 2:13 Stunden gelaufen. Chapeau! Das hatten wir so noch nicht erwartet. Als auch Premiere II mit wunderbarem Abschluss.
Mit Roman, Arne und Jarno liefen wir zunächst locker los. An der B3 mussten wir aufpassen. Alle Feldüberfahrten waren spiegelglatt. Arne stieg nach 20 Kilometer geplant aus. Jarno, der erst einmal 20 Kilometer gelaufen war, wollte seinen ersten 30er packen. Zum Schluss liefen Roman und ich unser Tempo. Immer nur so schnell, dass wir quatschen konnten. Das ist uns beiden ja extrem wichtig. Jarno hing an uns dran wie eine Klette. Wir dachten nur: Verdammt, der Junge ist gut. Als Jarno bei Kilometer 28,5, beim letzten kleinen Anstieg, zu japsen anfing, kommentierte Roman das mit den Worten: „Sehr gut! Das muss brennen! So muss das sein! So wird das beim Marathon!“ Ich hätte mich fast nicht mehr eingekriegt. Kilometer 29 sah dann einen Jarno neben uns, der sagte: „Ich kann nicht mehr.“ Das ließen wir natürlich nicht durchgehen. Locker und noch einigermaßen geschmeidig lief er auch den letzten Kilometer zu Ende. Nach 2:53 Stunden hatte er damit seinen ersten Dreißiger in der Tasche und ein klitzekleines Vorgefühl, wie sich das bei einem Marathonstart eventuell anfühlen könnte. Roman und ich zogen den Hut! Das hat der Junge klasse gemacht.
Hinterher warm einpacken.
Wieder zu Hause gab es dann noch einen Tee. Bis auf Annike war der Rest der Truppe schon abgerauscht. Die Mädels und Jungs sind gut drauf. Ich bin als Trainer sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Wenn die Truppe gesund bleibt und es nicht übertreibt, wächst da eine neue Generation von Läuferinnen und Läufern in der Hilsmulde heran. Und die soll ja bekanntlich eine gute Gegend für erfolgreiche Läufer sein. Schauen wir mal…
Thomas Knackstedt
Ehrgeiz macht schnell!
Ich werde mich an den Anblick gewöhnen müssen. Wieder versammelten sich gestern Abend 16 Lauf-Willige am Sportplatz. Es war dunkel, kalt und nicht gerade motivationsfördernd, aber das scheint meinen Läuferinnen und Läufern egal zu sein. So trafen sich Louisa, Annike, Eileen, Jacqueline, Messer, Arne, Jan-Luca, Jarno, Mattis, Roman, Jan, Marco, Karsten, Mario, Pelle und ich zum Intervall-Training. Okay, auf dem Plan stand ein bisschen was anderes, aber dem Trainer schwirren im Moment viele Sachen durch den Kopf und da hat er sich ein wenig vertan.
Das Trainingsprogramm sah so aus: Lockerer Lauf nach Kaierde. Dort zwei große Ortsrunden mit folgender Vorgabe: Ein Kilometer sehr langsam, der nächste Kilometer schneller, der nächste Kilometer volles Tempo. Dann Pulsmessung. Danach das gleiche Programm noch einmal, aber nach dem sehr langsamen Kilometer am Anfang noch einmal Pulsmessung. Der letzte, der acht Kilometer, dann noch einmal im Tempo.
Da wir momentan ein paar unterschiedliche Geschwindigkeiten abdecken müssen, liefen wir in Gruppen. Annike, Jan, Marco, Karsten, Mario und Pelle übernahmen die Spitze. Jacqueline, Jarno, Jan-Luca, Roman, Messer und ich übernahmen die mittlere Pace. Eileen und Louisa bildeten das dritte Team.
Von den beiden anderen Gruppen bekam ich die Rückmeldung, dass alles gut gelaufen ist. In unserer Gruppe war ich hautnah dabei. Das war spannend. Mit Jarno und Jan-Luca hatten wir schon zwei Youngster dabei. Mattis ist noch ein bisschen jünger. Jacqueline und Roman deckten die Abteilung „Mittalter“ ab, während Messer und ich in der Kategorie „Alte Kameraden“ liefen. Na ja. Mir war schon klar, wie das ausgehen würde.
Beim ersten Tempokilometer waren Roman und Messer ein wenig eingenickt und liefen zu früh schnell los. So gab ich mit Mattis Gas und die anderen verfolgten uns. Da ging der Puls schon ordentlich hoch. Bei der zweiten Tempo-Abteilung wollte Messer es wissen. Da merkte ich wieder einmal, wieso diese Gruppe so gute Leistungen bringt. Es ist dieser verdammte Ehrgeiz. Messer wollte sich einfach nicht überholen lassen. Mattis klebte in seinem Fahrwasser. Roman und ich liefen um unser Leben, um dranzubleiben. Als der Kilometer vorbei war, hatten wir blitzeblaue Beine und die Pulswerte gingen über die 180 hinaus.
Messer beim Barcelona Marathon.
Beim Abschlusskilometer wollte ich es dann wissen. Ich gab alles, was noch da war und konnte mich etwas absetzen. Aber dann kam Mattis ran und nahm mir auf den letzten Metern noch ein paar Sekunden ab. Messer und Roman kamen direkt nach mir an. Und auch hier schlugen die Herzen wieder verdammt hoch.
Das Fazit gestern: Die Truppe ist fit. Die neuen, jungen Läufer haben sich gut einsortiert. Die sind noch lange nicht da, wo sie einmal hinkommen können, aber: Sie sind ganz sicher auf dem richtigen Weg. Und wenn Roman unterwegs nicht so viel geredet hätte, hätte er uns bestimmt locker abgehängt…
Thomas Knackstedt
Die Homepage unseres Vereins erreicht ihr unter
http://www.delligser-sport-club.de/
Dort ist unter der Rubrik "Lauftreff" noch ein Archiv vorhanden, in dem ihr die Wettkämpfe und Bericht der letzten beiden Jahre lesen könnt.
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