Sie laufen und laufen...     

        

Die Delligser Läufer sind viel unterwegs. Hier werdet ihr immer wieder Berichte von den Wettkämpfen der Delligser finden. Natürlich gibt es auch mal eine Homestory oder ein wenig Laufkunde. Lasst euch überraschen..

 

Wer unsere Gruppe nicht kennt: Wir laufen seit 1998 zusammen und sind mittlerweile über 20 Marathon- und Ultraläufer. 2008 haben wir in der Gruppe die schnellste Laufdurchquerung Deutschlands zu Fuß hinbekommen. Nach 2 Tagen und 22 Stunden waren wir in einer Staffel, ohne Unterbrechung, von Österreich nach Dänemark gelaufen. Ansonsten waren wir als Mannschaft bei den großen Marathons und Ultraläufen sehr erfolgreich und verfügen auch über ein paar verdammt schnelle Läuferinnen und Läufer. 


 

Legen wir also los...

 


Das letzte Training im Delligser Sport Club.


Wer hätte gedacht, dass es einmal so weit kommen würde? Aber das Leben geht halt manchmal seltsame Wege. Das gerade Kathrin und ich, die schon seit Jahrzehnten für den Delligser SC ehrenamtlich (und das mit Herz und Seele) nicht mehr für diesen Verein tätig sein wollen, hätten wir vor einem Jahr selbst nicht gedacht. Wobei… es ist nicht der Verein, es sind die Menschen, die die Geschicke des Vereins bestimmen. Aber dieses Thema ist jetzt durch. Wir schauen nicht zurück, sondern nach vorn. Das alle unsere Läuferinnen und Läufer bei uns bleiben und den Schritt mit uns gemeinsam gehen macht die Sache für uns deutlich einfacher. Es tut gut, einem eingeschworenen Haufen anzugehören.



So fing das 1998 an. 


Das nach vorn schauen geschah schon gestern, beim letzten Training im Vereinsgefüge des DSC. Kathrin, Annike, Ulrike, Natascha, Jacqueline, Johannes, Jan, Mario, Karsten, Roman, Arne, Marco und ich trudelten am Treffpunkt ein. Zum Abschluss liefen wir eine große Runde um Delligsen herum. Es war schwülwarm, absolutes Schwitzewetter. Während des Laufs ging es vor allem um unsere Zukunft. Wie die sich gestalten wird, steht noch nicht fest. Natürlich sprachen wir auch über den Bernd Meyer Staffelmarathon. Was uns dort wieder einmal klar wurde: Wir sind läuferisch in der Region eine echte Macht. Kein Team in der Umgebung hat so viele gute Läuferinnen und Läufer in seinen Reihen. Das macht uns auch ein bisschen stolz.



2025, am Edersee, gibt es uns noch immer. 


Am Ende des Trainings gaben Annike und Roman noch einen kleinen Imbiss aus. Bei Sonnenschein, Früchten, Brot, Käse und Bier ließen wir das Training und den Abend ausklingen.



Thomas Knackstedt



Grodzisk-Wetter in Alfeld. 


So kann man es sagen. Der Bernd Meyer Staffelmarathon hat in diesem Jahr das geschafft, was sonst nur das polnische Grodzisk hinbekommt: Eine Laufveranstaltung in absoluter Gluthitze durchzuführen. Das kann nicht jeder. Und damit das klappt, muss man vorbereitet sein und vor allen Dingen Glück haben. 



So sah das aus.


Das bei den gestrigen Verhältnissen niemand aus den Schuhen gekippt ist, war ganz sicher auch ein bisschen Glück. Klar, wir hatten Tipps zum Hitzelauf gegeben und einen zusätzlichen Getränkestand und eine Sprühdusche an der Strecke eingerichtet, aber die Verhältnisse waren schon brutal. 



Crew-Mitglieder Kathrin und Natascha. 


Ich habe mich jedenfalls gefreut, dass alle Läufer, die ich gesehen habe, so vernünftig waren und ihr Tempo an die Hitze angepasst haben. Da durften dann auch gern ein paar Meter gegangen werden. 



Natascha führt die Mädchen Richtung Ziel. 



Jan hat die Jungs im Nacken. 


Unsere beiden Teams waren gut dabei. Die Männer, dieses Mal, Dank Untestützung von Jörn und Tewes, in absoluter Top-Besetzung, liefen ihr eigenes Rennen. Wenn man sieht, dass unser Team in der Besetzung Jörn, Karsten, Jan, Mario, Tewes, Marco und Johannes 25 Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten hatte, so ist das schon eine Aussage. Bei diesem Wetter ist die Siegerzeit von 2:41 Stunden ebenfalls sehr gut. Vor allem zeigte das Team, dass es in der Leistungsdichte unglaublich eng beisammen ist. Das hat mich sehr gefreut. 



Jörn bringt das Team ins Rennen. 



Jan kurz vor dem Marktplatz.



Mario schon deutlich in Führung. 



Tewes spult sein schnelles Programm ab. 



Marco mit Volldampf unterwegs. 



Johannes bringt den Sieg sicher ins Ziel. 


Unsere Damen mussten im Vorfeld ständig an der Teambesetzung werkeln. Krankheit, Geburtstag und Ähnliches würfelten ständig alles durcheinander. Am Ende waren wir überfroh, dass wir ein paar tolle "Ergänzungsläuferinnen" aktivieren konnten. Dafür ganz herzlichen Dank an Elke und Katharina. So ging das Team in der Besetzung Petra, Eileen, Jacqueline, Sarah, Elke, Katharina und Kathrin ins Rennen. Am Ende mussten sie sich zwar dem Vita-Team geschlagen geben. Aber: Die waren auch wirklich gut. Trainer Sonderlob: Eileen! Was für eine starke Laufzeit! Das Damen-Team hat mit einer Zeit von 4:05 Stunden jedenfalls nicht enttäuscht. 



Eileen mit einer starken Vorstellung. 



Elke und Jacqueline im Gleichschritt. 



Sarah mit einem Lächeln bergauf. 



Katharina wird von Sabine angefeuert. 



Kathrin als Schlussläuferin. 


Messer, Arne, Besi und ich waren auch noch im Einsatz. Mit Besis Rolli-Truppe war es wieder super. Bei diesem Wetter den Rolli die Anstiege hinauf zu schieben war allerdings Schwerstarbeit. Die lohnt sich allerdings, wenn man seine lachenden Passagiere beobachtet. Und immerhin: Wir haben die Staffel in 3:59 Stunden ins Ziel gebracht. Das nenne ich eine Punktlandung. 



Besi als Startläufer. Mit Petra in der Verfolgung. 



Arne beim Debut als Rolli-Schieber. 


 

Messer und der Trainer sind da schon alte Hasen. 



Aber mit unseren Passagieren ist es immer wieder schön.


Okay, es ging um nichts. Der Spaß stand im Vordergrund und der war reichlich vorhanden. Nichtsdestotrotz habe ich wieder einige gute Läuferinnen und Läufer gesehen. Das stimmt mich froh und lässt mich, was die örtliche Laufszene angeht, gelassen in die Zukunft schauen. 



Wenigstens auf einem Bild muss der Karsten doch sein. 


Kleine Besonderheit am Rande: Sigurd und ich haben fotografiert wie die Weltmeister. Da sind dann über 900 Bilder zusammen gekommen. Wie wir es dabei hinbekommen haben, kein einziges Bild vom laufenden Karsten zu schießen, ist mir ein Rätsel. Ich nehme an, dass es Sigurd genau so geht. 



Thomas Knackstedt 



Unsere Annike kann es einfach: Wenn sie in die Alpen fährt, kommt fast immer ein gutes Ergebnis dabei heraus. Mit ihren Starts der letzten Jahre dort, darf man sie mit Fug und Recht als Spezialistin für dieses Terrain bezeichnen. Ist sie dann auch noch gut in Form und lässt in Sachen Renntaktik ihre Cleverness spielen, folgen Presseberichte wie dieser:



Annike Wiedemann läuft in die Top Ten 

beim Zugspitz-Ultratrail.


Das ist eines der härtesten Bergrennen Europas. Der Zugspitz-Ultratrail lockte auch in diesem Jahr 5000 Teilnehmer nach Garmisch-Partenkirchen. Dort warteten Strecken von 16 bis 164 Kilometer Länge auf die Läufer. Allesamt gespickt mit spektakulären Landschaften und schier endlosen Höhenmetern.



Annike Wiedemann nahm zum vierten Mal am Ultratrail teil. In diesem Jahr entschied sie sich, auf Grund einer bereits hohen Wettkampfbelastung 2025, für die „kurze“ 29 Kilometer Strecke, die satte1445 Höhenmeter aufweist. Dort stellte sie sich dem Wettkampf mit ca. 1000 Läuferinnen und Läufern.



Schon das Vorprogramm begeisterte die Delligser Läuferin. Garmisch-Partenkirchen war mit Läufern „geflutet.“ Eine große Ultralauf-Familie traf sich dort. Viele der Läufer wussten da noch nicht, dass sie das Ziel ihres Laufs nicht erreichen würden. Die Ausfallquote in diesem Jahr war, gerade auf den langen Strecken, auf Grund der enormen Hitze von teilweise über 30 Grad, sehr hoch.



Für Annike Wiedemann, eine ausgewiesene Hitzeläuferin, stellte die Wärme kein Problem dar. Blauer Himmel, Berge und warme Temperaturen, das ist genau ihr Ding. So kam sie auf den ersten 5 Kilometern des Wettkampfs, die steil bergauf gingen, zwar nur langsam ins Rennen, aber das lag vor allem am Halbmarathon aus Grodzisk, der ihr noch in den Beinen steckte. Es war zäh. Das änderte sich allerdings ab Kilometer 6. Da lief es dann. Wiedemann kam ins Tempo und begann zu überholen. Ein schwieriger Abschnitt war der erste Streckenteil vom höchsten Punkt der Strecke bergab. Hier wurde es sehr technisch, steil und ruppig. Es bestand hohe Sturz- und Verletzungsgefahr. Wiedemann nahm hier Tempo raus und lief auf Sicherheit. Die „Körner“, die sie dabei einsparte, setzte sie kurze Zeit später auf Waldwegen ein und machte Platz um Platz gut.



Im Ziel landete Wiedemann auf einem fantastischen 9. Platz von 360 Frauen, die das Rennen beendeten. Von den 560 Männern im Ziel, schafften es nur 54 vor Wiedemann dort zu sein. Für die Delligser Bergspezialistin ein hervorragendes Ergebnis. Schließlich maß sie sich hier nicht mit regionaler, sondern internationaler Konkurrenz.



Mit diesem Erfolg hat Wiedemann wieder eine Stufe auf der Leistungsskala erklommen. Was da in Zukunft noch zu erwarten ist, bleibt abzuwarten. In jedem Fall wird diese Teilnahme beim Zugspitz-Ultratrail nicht ihre letzte gewesen sein.



Thomas Knackstedt