N E U : 17. September 2024   


Laufen erfüllt Wünsche. 


Link oder Leben hat einen ganz besonderen Pressebericht.


Laufen liefert das letzte Mittwoch-Training nach.


Die Startseite hat einen neuen Text.


Link oder Leben sieht Vor- und Nachteile. 


Laufen hat die Ergebnisse vom Greener Leinewiesenlauf.


Link oder Leben kämpft sich durchs Trainng.


Schreiben läuft in die Vergangenheit.



   Vom Laufen und Schreiben...  

 

...berichtet diese Website. Zum einen geht es allgemein um eine der schönsten Nebensachen der Welt; das Laufen. Im Besonderen werden die Läufer des Delligser Lauftreffs "unter die Lupe" genommen. Wettkämpfe, Vorbereitungen, Homestories und mehr.  

 

Dazu wird geschrieben. Über das Laufen, das Leben, die Liebe, und jedes andere Thema, das sich mit schwarzen Buchstaben auf weiße Seiten schreiben lässt.   

 

Im Bereich "Laufen" findet ihr Wettkampfberichte und Aktuelles von den Delligser Läufern.

 

"Schreiben" wird euch mit ein wenig Lesestoff versorgen. "Link oder Leben" hält den ein oder anderen Tipp für Euch parat und macht auf interessante Seiten aufmerksam. Im "Gästebuch" könnt ihre berichten, wie Euch die Seite gefällt, oder auch nicht.     


 


Fäden.


Mit jedem Menschen, den ich kennengelernt habe, mit jedem Ereignis, das mir passiert ist, verbindet mich etwas. Es sind Fäden aus der Vergangenheit, die sich zwischen uns gesponnen haben. Wie das Netz einer Radspinne verbinden sie alles, was mich ausmacht. Sie sind die Verbindung zu den Menschen und den Schicksalen in meinem Leben.


Es begann in der Schule. Dort entstanden die ersten Fäden. Der beste Freund, die Mitspieler in der Jugend-Fußballmannschaft, das Tischtennis-Team. Manche Verbindungen waren so eng, dass ich damals dachte, sie würden niemals reißen. Heute sind aus dieser Phase meines Lebens nur noch haardünne Fädchen vorhanden. Vielleicht sehe ich zufällig jemanden aus dieser Zeit, das war es dann aber auch schon. Feste Verbindungen gibt es nicht mehr.


Dann die Arbeit. Ich war 16 Jahre alt, als ich aus dem Haus ging. Mit Dutzenden anderer Jugendlicher habe ich beim Bundesgrenzschutz Arbeit gefunden. Es folgten acht Jahre, die uns zusammenschweißten; vor allem, weil wir uns gegen die Bedingungen, Ausbilder und Vorgesetzten wehren mussten. In vielen Bereichen war es eine Art Fronarbeit. Die eigene Meinung war nicht gefragt, blinder Gehorsam war Trumpf. Hier entstanden zwischen einigen anderen Grenzern und mir Fäden, die dick wie Taue und fest wie Stahlseile waren. Als meine Zeit beim Grenzschutz vorbei war, zerfaserten die Taue und rosteten die Stahlseile. Heute gibt es nur noch einen Faden, der seit Jahrzehnten hält, und vermutlich noch länger halten wird. Ansonsten haben wir uns aus den Augen und den Gedanken verloren.


Es ist schon sonderbar, zu sehen, was man selbst glaubt, und was danach tatsächlich passiert. Immer wieder sind wir der Meinung, dass bestimmte Handlungen, Menschen und Dinge uns niemals verlassen werden. Doch die Zeit ist in dieser Hinsicht ein harter Lehrmeister. Unser Leben verändert sich. Immer und immer wieder. Nur diese Veränderung ist beständig. Die Ausnahmen davon sind magische Wunder, die wir leider nicht immer als solche begreifen.


Komme ich also zur Familie. Blut ist bekanntlich dicker als Leberwurst. So habe ich das in meiner Kindheit gelernt. Zu einem gewissen Teil stimmt das, zu einem anderen nicht. Das Band zu Mutter und Vater ist nur schwer zu zerschneiden. Dieser Faden bleibt, bis der sprichwörtliche Tod uns scheidet. Wer diese Verbindung sprengen will, muss mit brachialer Gewalt vorgehen und sich jenseits aller Regeln bewegen.


Bei Geschwistern sieht das schon anders aus. Ein großer Streit, ein riesiges Missverständnis, ein Fehltritt oder Seitensprung, all das kann reichen, um dieses Band zu zerstören. Kleinigkeiten reichen da allerdings nicht aus.


Wer länger lebt, wird allerdings feststellen, dass die Familie der Posten ist, auf den man sich am meisten im Leben verlassen kann. Wenn Du ins Straucheln kommst, Hilfe brauchst, den Weg nicht mehr findest und vor dem Untergang stehst, sind Freunde und Bekannte oft sehr schnell verschwunden. Es ist fast immer die Familie, die dich aus dem Dreck zieht. Der letzte Rettungsanker, den du werfen kannst. Ein verdammt starker Faden, ob Du das wahrhaben willst oder nicht.


Bild von Jo Jo aus Unsplash


Zum Schluss kommt der Partner. Im Überschwang der ersten Liebe ist da die vorherrschende Meinung, man wäre Eins, zusammen für immer. Na ja, wenn Statistiken die Wahrheit sagen, dann ist das in der Hälfte der Fälle nicht so. Die andere Hälfte muss auch nicht unbedingt glücklich sein. Manchmal entscheidet man sich lieber lieblos zusammen zu bleiben, als eine aufwändige und teure Trennung einzuleiten. Aber natürlich gibt es den kleinen Rest, wo der, oder die eine für den Anderen durchs Feuer geht. Da ist er dann wirklich, der unzerstörbare Faden, den nichts und niemand durchtrennen kann. Wer an seinem Ende hängt, kann sich glücklich schätzen.


Oft sucht das Leben die Fäden aus, die halten. Wir sind nur Marionetten in dem großen Spiel des Schicksals. Am Ende unseres Lebens bemerken wir, welche Verbindungen fest und zuverlässig waren, und welche eher temporär vorhanden waren. Es müssen nicht einmal die Verbindungen zu Menschen sein, die uns ein Leben lang begleiten. Ebenso kann ein treuer Wegbegleiter, wie ein Hund, ein Pferd oder eine Katze, unlöschbare Spuren in unserem Leben hinterlassen. Fäden, die selbst über den Tod hinaus die Verbindung halten. Wir selbst können nur beobachten und staunen, was da mit uns passiert. Für all diejenigen, die einen Faden, den sie lieben, unbedingt festhalten wollen, kann ich nur einen Rat geben: Pflege ihn! Kümmere dich darum! Vergiss ihn nicht! Die Fäden sind wie Pflanzen. Wenn sie nicht gegossen werden, verkümmern sie und gehen ein. Bei den meisten dieser Fäden wäre das schade, denn sie gehören zu deinem Leben wie dein Aussehen, dein Geist und alles, was dich ausmacht.



Thomas Knackstedt



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