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Vom Laufen und Schreiben...
...berichtet diese Website. Zum einen geht es allgemein um eine der schönsten Nebensachen der Welt; das Laufen. Im Besonderen werden die Läufer des Delligser Lauftreffs "unter die Lupe" genommen. Wettkämpfe, Vorbereitungen, Homestories und mehr.
Dazu wird geschrieben. Über das Laufen, das Leben, die Liebe, und jedes andere Thema, das sich mit schwarzen Buchstaben auf weiße Seiten schreiben lässt.
Im Bereich "Laufen" findet ihr Wettkampfberichte und Aktuelles von den Delligser Läufern.
"Schreiben" wird euch mit ein wenig Lesestoff versorgen. "Link oder Leben" hält den ein oder anderen Tipp für Euch parat und macht auf interessante Seiten aufmerksam. Im "Gästebuch" könnt ihre berichten, wie Euch die Seite gefällt, oder auch nicht.
„Ich will doch nur, dass man mich liebt!“
Wenn man seit über vierzig Jahren im Polizeidienst tätig ist, kann man die ein oder andere Geschichte erzählen. Die meisten dieser Geschichten handeln von Menschen. Oft von Menschen, die man in seinem eigenen, privaten Umfeld nicht findet. Menschen, die polarisieren, die völlig den Halt verloren haben, die durch ihren Umgang, Krankheit oder psychische Probleme komplett aus der Bahn geraten sind.
In den letzten zehn Jahren musste ich feststellen, dass die Zahl dieser Menschen steigt. Sie steigt sogar rasant. Ich erlebe das vor allem in einem meiner Arbeitsfelder drastisch und besorgniserregend. Wenn es darum geht Handys auszuwerten, muss man unwillkürlich ins Innerste von Menschen schauen. Heutzutage leben die meisten Menschen in ihrem Handy. Ein tiefer Blick in den Handyspeicher ist zu einem tiefen Blick in das Leben und die Seele des Handybesitzers geworden. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das gefällt. Für mich ist das zum Beispiel ein Grund, kein Handy zu besitzen. Ich möchte meine Seele, wenn überhaupt, auf einem Blatt Papier wiederfinden, aber nicht in einer Speichereinheit.
Die sozialen Netzwerke, die uns vorgaukeln wollen, die Welt sei klitzeklein und wir könnten jederzeit mit jedem Menschen auf dem Planeten eine enge, wunderschöne Beziehung eingehen, haben viele Menschen einsam gemacht. Die merken gar nicht, dass sie nur mit ihrem Handy, nicht aber mit dem Gegenüber kommunizieren. Die gefühlte Freundschaft zu Hunderten Menschen ist in Wirklichkeit ein Ausdruck kompletter Isolation.
Wenn sich dann noch Drogen, eine Krankheit, und/oder ein miserables Umfeld sich zu der betreffenden Person gesellen, habe ich oft den Eindruck, dass der betreffende Mensch schlichtweg „verrückt“ wird. Ich habe das oft erlebt und denke seitdem über dieses kleine Wort völlig anders als früher. Für mich heißt „verrückt“ nicht irre, bescheuert oder durchgedreht. Für mich heißt es, im wortwörtlichen Sinne, dass jemand aus seinem Leben herausgerückt wurde und sich nicht mehr auf dem Weg befindet, den er eigentlich beschreiten sollte. Es gibt kaum einen Menschen, der dann noch klarkommt. Neben Angst, Panik und Einsamkeit machen sich dann auch noch Wut, Unverständnis und Wahnsinn breit.
Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, während ich die Chats zwischen einem jungen Mann und seiner Freundin auswerte. Ich bin immer wieder erstaunt, dass es Menschen schaffen am Tag über Tausend WhatsApp-Nachrichten abzusetzen. Vor allem wenn ich feststellen muss, dass der Sinngehalt dieser Tausend Nachrichten gegen Null tendiert. Da werden Chats mit Nachrichten wie: „Ich gehe jetzt in den Supermarkt.“ Neue Nachricht: „Ich bin jetzt im Markt.“ Neue Nachricht: „Ich stehe vor dem Kühlregal.“ Neue Nachricht: „Ich kaufe eine Tiefkühlpizza.“ Neue Nachricht: „Ich gehe aus dem Supermarkt.“ Neue Nachricht: „Ich gehe nach Hause.“ Neue Nachricht: „Ich bin bald da.“ Neue Nachricht: „Ich bin gleich da.“ Neue Nachricht: „Ich bin da.“
Nein, ich habe mir das nicht einfallen lassen. Das ist ein Stück Realität; leider. Doch mit diesem sinnlosen Quatsch hört es nicht auf. Es wird sehr viel bitterer und trauriger. Später höre ich Hunderte von Nachrichten, in denen geschrien, geweint, gebrüllt und vor lauter Sprachlosigkeit nur noch hemmungslos geheult wird. Wilde, spitze Schreie dringen in mein Ohr, dass ich kaum den Inhalt verstehe. Zumeist wird weinend und frustriert gebrüllt: „Ich liebe Dich! Ich hasse Dich! Fick Dich! Lass mich nicht allein!“ In Sekundenschnelle chargiert die Stimmung von Liebe zu Hass. Das muss ich nicht verstehen. Ich merke allerdings das, wenn ich mir das noch sehr viel länger anhören muss, es passieren könnte, dass es mich runterzieht. Komplett. In all diesen Nachrichten sind so viel Wahn und so wenig Sinn, dass mir das Angst macht. Ich denke immer wieder: Was ist mit den Menschen los? Wieso bereiten sie sich selbst eine Hölle De Luxe zu? Eigentlich ist es doch nicht so schwierig. Wenn man sich liebt, bleibt man zusammen. Wenn man sich hasst, trennt man sich. Na ja, da bin ich vielleicht doch ein kleines bisschen zu oberflächlich.
Heute scheint jeder nur noch interessant zu sein, wenn er kompliziert ist. Der gute, alte Uwe Seeler Satz: „Es gibt nichts Schöneres als Normal zu sein“ zählt heute nichts mehr. Normal ist out, Gaga ist in. Ganz ehrlich: Ich muss diesen sozialen Netzwerkscheiss nicht haben. Das ist mir viel zu viel Aufwand für zu wenig Gewinn. Während mir das alles durch den Kopf geht, höre ich die Chats weiter durch. Schreie, Grunzen, Heulen, minutenlanges Stammeln und dann ein geradezu rausgekotzter Schrei: „Ich will doch nur, dass man mich liebt!“ Okay, denke ich. Das ist es! Darum geht es. Ganz allein darum. Eigentlich ziemlich einfach. Aber für die meisten Menschen heute absolut unmöglich…
Thomas Knackstedt
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